Wenn man sich im Alter oder mit Gebrechen entscheidet, in eine Wohnanlage des Betreuten Wohnens zu ziehen, bedeutet das aber noch längst nicht, auch wirklich zum „alten Eisen“ zu gehören. Zumeist ist es sogar eher das Gegenteil, denn man sucht die Gemeinschaft ganz bewusst, um einfach eben im „Alter“ nicht das Gefühl des Abgeschoben- oder Alleinseins haben zu müssen und mit Gleichgesinnten in Gemeinschaft auch noch ein bisschen was zu erleben sowie nicht zu vereinsamen, aber dennoch sein eigenes zu Hause bzw. Wohnumfeld zu haben. Und: dass man im „Betreuten Wohnen“ Legefeld eine solch tolle Gemeinschaft erleben kann, das bewies das kürzlich dort erst wieder begangene schöne Sommerfest.
Bei herrlichstem Wetter, wurden im Garten von Haus 1 der betreuten Wohnanlage des Trägerwerkes Soziale Dienste, wohnen plus gGmbH, in der Legefelder Parkallee 2 – 4, zwei große Pavillons durch die zuständigen Hausmeister aufgebaut, ein Alleinunterhalter erster Klasse sowie ein Frauenchor und Gutes für Leib und Seele bestellt.
Nach dem alle Festteilnehmer platziert waren, kam auch schon gleich die entsprechende Partystimmung auf. Kein Wunder, denn die volkstümlichen Weisen des Weimarer Borchert-Chores unter der Leitung von Frau Meier eröffneten den Reigen und es wurde fröhlich mitgesungen.
Ganz große Mühe hatten sich vor allem die beiden Sozialarbeiterinnen des Hauses, Ingrid Glück und Kathleen Fox, deren selbstgebackener Kuchen sowie Bowle und Eierlikör unübertrefflich schmeckte, gegeben. Kein Wunder, denn es war auch eine Art Geburtstagskuchen, weil man nicht nur ein Sommerfest feierte, sondern gleichzeitig auch noch mit, einen Sozialarbeiterinnengeburtstag beging. Dennoch gab es natürlich nicht nur Alkoholisches, denn auch Wasser, Saft, Schorle usw. waren reichlich eingekauft.
Versüßt wurde die Kaffeezeit bis zum Abendbrot mit Herbert, dem privat organisierten Bad Berkaer Alleinunterhalter. Er ist reiner Hobbymusiker und unterhält aus Spaß und Freude an der Musik in seinem Rentnerdasein manchmal Festivitäten in Freundeskreisen. Nicht zum Geld verdienen, sondern wirklich als reines Hobby. Dass es sein Hobby ist, konnte man gleich verspüren. Unermüdlich spielte er auf seinem Elektronikakkordeon die schönsten Schlager und Melodien aus früheren Zeiten. Bis zum Abendessen wurde also auch geschunkelt, gesungen und gelacht sowie eine kleine Sohle, zum Beispiel mit der Legefelder Ortsteilbürgermeisterin und Stadträtin (ww) Petra Seidel zusammen, die als Gast zum Fest mit eingeladen war, aufs „Parkett“ gelegt.
Besonders angetan waren die Seniorinnen und Senioren des Betreuten Wohnens Legefeld auch, dass es dieses Mal nicht, wie zumeist zu Festen, zum Abendbrot nur Thüringer Bratwurst gab. Der Weimarer Fleischermeister Dönnecke wurde arrangiert, um leckeren Mutzbraten mit Sahnesauerkraut anzuliefern. Das heißt, es wurde weder Kost, noch Müh gescheut, um ein Sommerfest mit Niveau zu bieten. Selbst die im Haus angestellte Hauswirtschaftlerin, Dajana Fröhlich und weitere Mitarbeiter, waren u. a. zum Bedienen eingespannt.
Herbert wurde abschließend um musikalische Zugaben gebeten, denn es viel schwer, bei solch schönen Wetter und guter Verköstigung schon am zeitigen Abend dem gelungenen Fest ein Ende zu setzen. Bei einer solchen tollen Feier vergisst man auch ganz schnell mal Alltagssorgen, fühlt sich in der Gemeinschaft wohl und bekommt sogar auch wieder ein bisschen „Sitzfleisch“.
Eine herrliche Sache, wenn man in einer solchen Einrichtung so liebevoll umsorgt wird und noch viel Schönes zusammen – getreu dem Motto: Gemeinsam, statt einsam! – erleben kann und darf.