Rolf Schreiber, ist tot. Legefeld trauert um einen allseitig beliebten, wunderbaren Menschen, der das Leben im Weimarer Ortsteil Legefeld buchstäblich Jahrzehnte lang mitgeschrieben hat. Er wurde am 27. Mai 1931 in Liebstedt (Weimarer Land) geboren und verstarb nun, kurz vor seinem 85. Geburtstag, am 6. Mai 2016 in einem auswärtigen Pflegeheim. Seinen 85. Geburtstag hätte er bestimmt ganz gerne noch gefeiert, so wie man Rolf Schreiber kennt. Er war ein sehr gern lustiger und geselliger, aber auch strenger Mensch. Vor allem gern gesungen hat er. Das war seine Welt. Mitglied im Männerchor zu sein, erfüllte ihn mit Freude. Er begann seinen Lebensweg in Legefeld mit der Funktion des damaligen ABV (Abschnittsbevollmächtigter) der Volkspolizei und wurde 1966 Bürgermeister der Legefelder Gemeinde. Diese Funktion behielt er bis 1990, wo er sie aus gesundheitlichen Gründen aufgab. Dennoch aber war er stets weiterhin mit dem Ort stark verwurzelt und er half auch nach wie vor, wo und wie er es konnte. Legefeld ist Rolf Schreibers Heimat. Unter seinem Mitwirken entstand in Legefeld damals z. B. das Wohngebiet am Sportplatz. Rolf war bis zu Letzt überzeugter Sozialist. Er war Linien treu und stets genau. Vieles hat er in letzter Zeit nicht mehr wahrhaben wollen, weil sich die Zeit in eine andere wandelte, wie Rolf Schreiber sie kannte und gewohnt war. In seinem eigenen zu Hause, am neuen Herrenweg in Legefeld einmal zu sterben, das war sein größter Wunsch, denn er hat es selber aufgebaut und dort mit seiner Familie (Ehefrau Ruth und 7 Kinder) die größte Zeit verbracht, aber auch so einige Höhen und Tiefen durchlebt. Aber selbst seine Blindheit, die er dann durch Diabetes erlitt, hielt ihn nicht davon ab, auch weiterhin in seinem Haus zu leben und sogar allein, mit Hilfe eines Pflegedienstes, zurecht zu kommen. Eines seiner Kinder bzw. Enkel sollte das Haus in Erbschaft einmal beziehen. Doch dies so zu erleben, war ihm nun leider nicht mehr vergönnt und er konnte nicht verstehen, wieso ihm dieser Wunsch von Seiten seiner Familie nicht erfüllt wurde und er in ein Heim musste. Ein solches schweres Los zu ziehen, verkraftete er nach vor allem weiteren gesundheitlichen Tiefschlägen jetzt nicht mehr. In Legefeld selber, hinterlässt Rolf Schreiber eine große Lücke. Hier wird er stets ein ehrendes Andenken bewahrt bekommen und so mancher wird nun vielleicht sein im Jahre 1994 im Ilmtal Verlag erschienenes Buch, welches er vor allem seinen Kindern und der nachfolgendenden Generation widmete, wieder hervorkramen und erneut lesen. Es trägt den Titel „Ein Leben zwischen zwei deutschen Staaten“, unter seinem Namen.