Kleine Bauleiter – ganz groß! – Spatenstich für Kindergarten-Neubau in Legefeld

Kindergarten Neubau Legefeld | Welch schönes Ereignis das wohl sein mag, wenn man als Kindergartengruppe dabei sein darf, beim Spatenstich für den neuen Kindergarten? Diese Frage stellte sich Legefelds KITA-Nachwuchs, bevor dieser gemeinsam mit vielen Erwachsenen ein solches Ereignis miterleben durfte.
Viele Jahre schon, kämpft man in diesem Weimarer Ortsteil für eine solche neue Einrichtung. Warum? Der jetzige Kindergarten ist inzwischen viel zu eng geworden und ganz Kleine finden hier noch gar keinen Platz. Auch hat das Alter des Objektes dort bereits seine Spuren hinterlassen usw. Die Einwohnerzahl im Ort erhöhte sich auf knapp 2.000, aber Raum für alle Knirpse im Krippen- und Kindergartenalter ist nicht da. Da musste dringend was passieren. Deshalb wurde immer und immer wieder auch auf diesen Umstand an entsprechenden Stellen aufmerksam gemacht. Sowohl die Kindergartenleiterin, Viola Schorcht, als auch Legefelds Ortsteilbürgermeisterin und Stadträtin (ww) Petra Seidel, nervten vor allem den Geschäftsführer der Hufeland Trägergesellschaft (HTG), Herrn Dewes, mit der Forderung für einen neuen Kindergarten. Doch auch er, kann ja nur begrenzt einschreiten bzw. bewilligen. Es ist ja schließlich nicht nur eine Frage des Wollens, sondern auch des Geldes und auch er, darf und kann nicht allein bestimmen und entscheiden. Bisher war Geld für Legefelds KITA noch nicht mit eingeplant, aber ein neuer Kindergarten schon auch angedacht. Man hätte sich nur noch mindestens ein weiteres Jahr gedulden müssen. Geduld zahlt sich ja gewöhnlich auch aus, doch immer wieder drängeln und an der Sache dran bleiben, offensichtlich ebenso.

Deshalb machte sich Petra Seidel stark und verlangte über den Bauausschuss, in welchem sie u. a. als ehrenamtliche Stadträtin (ww) ebenfalls tätig ist, eine entsprechende Machbarkeitsstudie für die Integration des Legefelder Kindergartens mit zur örtlichen Grundschule. Wenn gleich der Kindergarten zwar damit nicht direkt mit in die Schule kommen kann, so wurde damit jedoch der Anstoß dazu gegeben, neu zu bauen. Etwas Glück gehörte auch dazu, denn Herr Dewes packte es beim Schopfe, als der Bund Fördermittel für KITAS ausschüttete, um bereits schon in diesem Jahr mit der Baumaßnahme beginnen zu können. Nicht zuletzt, klopfte Petra Seidel deshalb sogar auch bei der Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann (CDU) an. Entschieden hat natürlich letzten Endes dann aber doch die Kommune bzw. der Jugendhilfeausschuss und dann der Stadtrat, denn entsprechende Eigenmittel, müssen ja ebenso zur Verfügung gestellt werden. Dazu kam noch, dass ja gerade schon eine Planung für den anderen Weimarer Kindergarten „An der Sackpfeife“ vorlag, die man dann nur noch „kopieren“ braucht. Wie schön, denn dadurch konnte nun auch der Spatenstich für Legefelds zukünftigen neuen Kindergarten tatsächlich schon vollzogen werden.

Ein Ereignis, was nicht nur Freude bei jungen Eltern, der Bürgermeisterin und ihren Ortsteilräten sowie den Kindergärtnerinnen erweckte, sondern ganz besonders bei Denjenigen, die die neue Einrichtung künftig auch besuchen werden. Selbst die Kinder, die im nächsten Jahr nicht mehr das Glück haben, diese neue Einrichtung zu besuchen und dann Schulkinder sind, profitieren davon, denn ihre Schule, in welche sie ja dann vielleicht (das ist anzunehmen und auch zu hoffen!) gehen werden, befindet sich gleich nebenan. Überhaupt ein sehr schönes Konzept, wenn Kindergarten und Grundschule so eng miteinander verbunden sind.

Sehr schön war es auch, anzusehen, wie sehr sich Legefelds Kindergartenkinder selber schon als kleine Bauarbeiter zu schaffen machten, denn nach kurzer Ansprache von Herrn Dewes und Bürgermeister Kleine gab es durch die Ortsteilbürgermeisterin nicht auch noch eine Ansprache, sondern nur noch wenige Worte, aber dafür Geschenke. Eine Kinderschubkarre, Kinderbauhelm, Kinderschaufel und -spaten u. a. brachte sie – zum großen Teil von ihr privat gespendet -, mit. Mit diesen Geschenken, war das Eis gebrochen, denn sie verleideten zum Spielen auf der Baustelle und dadurch war an ein vorgesehenes kleines einstudiertes Kulturprogramm der Kinder für alle anwesenden Erwachsenen als Dankeschön zum Vorhaben, worunter sich auch u. a. zuständige städtische Amts- und Abteilungsleiter, Planer und Aufsichts- und Ortsteilräte befanden, nicht mehr zu denken. Den Architekten, Herrn Carl, bat Petra Seidel, ein Kind der Legefelder Kindergartengruppe zum Kinderoberbauleiter zu ernennen, bevor man gemeinsam zum großen Spaten griff.

Das hat nicht nur Spaß , sondern so viel Freude gemeinsam mit den Kindern gemacht, dass man sich nun bereits schon wieder auf eine Grundsteinlegung bzw. das Richtfest für den neuen Kindergarten freut. Auch wollten die „Racker“ nicht nur einen Kinderbauleiter, sondern alle mal als richtige Bauarbeiter tätig sein, was deutlich zu sehen bzw. erleben war. Jetzt wird man wohl öfters den Weg zur Baustelle anstreben, nur allein, um auch mal zu schauen, wieweit der Kindergarten täglich wächst. Das verfolgen dann garantiert auch alle jungen Eltern, bzw. Muttis die derzeit gerade noch mit Kinderwagen oder Babys im Bauch in Legefeld unterwegs sind. Und, das, sind nicht gerade wenige. Über Nachwuchsmangel, kann man jedenfalls in diesem Ort keines Falles klagen und man ist sich sicher, der neue Kindergarten wird voll belegt sein, was dann wiederum auch zur Folge haben wird, dass dann sogar die Anzahl der Grundschüler ebenfalls wächst. Doch genau das ist es ja, was eine gute Infrastruktur für einen Ort/eine Stadt auch ausmacht. Deshalb bleibt es bestimmt nicht nur Hoffnung, dass Legefeld selbst, auch noch weiter wachsen kann. Anfragen zu Möglichkeiten der Unterbringung von Kindern der Mitarbeiter in KITA und Grundschule gibt es im Übrigen ebenfalls bereits.